Tomáš Pospíšek's Notizblock
Bern wird wählen und ich habe keinen Schimmer wen, weil ich die Politiker schlicht nicht kenne. Also bin ich nach Smartvote.
Smartvote lässt die Kandidaten für die zu besetzenden Ämter eine Liste mit Fragen zu aktuellen politischen Problemen, Sachfragen und Abstimmungen beantworten. Diese gleiche Liste wird einem dann vorgesetzt um zu vergleichen, welcher Kandidat die eigene politische Meinung am besten repräsentiert.
Es ist interessant die Fragen auszufüllen. Die allermeisten gestellten politischen bzw. gesellschaftspolitischen Fragen rufen in mir ein: "ja, weil - andererseits jedoch eher nein weil handkehrum ... hm .. eigentlich müsste man das wissenschaftlich fundiert..." ... wodurch man wohl an dem Punkt angelangt ist, vor welchem Realpolitiker tagein tagaus stehen, nämlich, dass sie mit einem "ja" oder "nein" die Richtung der gesellschaftlichen Entwicklung beeinflussen müssen, ohne dass sie genügend empirische Fakten über die Wirkung einer üblicherweise sehr komplexen Sachfrage haben. ( Nachtrag vom 28.02.09: In seinem Buch hat George Soros das interessante Konzept der Reflexivität für diesen Mechanismus gefunden )
Und der springende Punkt ist wohl, dass diese Sachfragen prinzipiell aufgrund ihrer Aktualität sehr wahrscheinlich meist gar nicht abschliessend oder eindeutig beantwortet werden können.
Insofern tue ich den meisten Politikern wohl jeweils Unrecht, wenn ich hinter ihrem Verhalten und Meinungen jeweils Bösartigkeit oder Dummheit vermute.
Politik ist wohl meistens Gesellschaftspolitik und ist evolutionär und führt uns in eine andere, neue Zukunft...
Tomáš Pospíšek, 2008-11-10